Was sich zunächst paradox anhören mag, bietet so viele Möglichkeiten …
Im Rahmen der Corona-Pandemie 2020 mussten wir alle Einschränkungen erleben und viele demonstrieren gerade gegen die Beschränkung der freiheitlichen Rechte. Durch zufällige bzw. vielleicht gar nicht so zufällige Umstände durfte ich nicht nur einen „Shut Down“ oder „Lock Down“ erleben, sondern sogar zweimal eine Quarantäne-Zeit von jeweils 14 Tagen, in denen ich die Unterkunft nicht mal einen Millimeter verlassen durfte. Einmal erlebte ich dies bei der Einreise in Australien und zum zweiten Mal bei der Heim-Einreise in Deutschland. Viele Mitleidsbekundungen meiner Freunde erreichten mich. Aber fühlte ich mich wirklich bemitleidenswert?
Für mich war es eine sehr spannende und intensive Zeit, die mich gefühlt viel mehr in die Freiheit brachte, als mich der Freiheit beraubte. Zunächst nutzte ich die Quarantäne-Zeit in Australien für eine ganz achtsame Betrachtung jedes Grashalms, jedes Käfers und jeder Blüte im Garten meines Schwiegervaters. Noch nie zuvor hatte ich den Duft der Rosen so intensiv wahrgenommen. Noch nie zuvor hatte ich den Zitronen am Baum beim Wachsen zugesehen. Da liegt wahre Magie in der Entfaltung der Natur. Ich wurde kreativ und bastelte einen „Quarantäne-Kalender“, jeden Tag ein Natur-Foto, jedes wundervoller und magischer als das andere. So viele Likes hatte ich noch nie auf meinem Facebook-Profil. War mir vorher nie die Magie von Krabbeltieren und Grashalmen aufgefallen? Eine ganz neue Perspektive bot sich mir.
Auch dieses mit Familienmitgliedern enge Zusammengepferchtsein ohne Möglichkeit das Grundstück zu verlassen, geschweige denn das Land verlassen zu können (meine Rückflüge wurden immer wieder gecancelt) war Nährboden für eine magische Transformation in mir. Während ich Konflikten früher immer aus dem Weg ging, durfte ich mich nun dabei erleben, wie ich zum ersten Mal emotional wurde und selbst laut schrie! Zum ersten Mal im Leben seine eigene Stimme in dieser Lautstärke zu hören, da liegt wahre Magie drin. Zum ersten Mal lernen, Nein zu sagen und diesem inneren Pochen, dem Bestehen auf Selbstbestimmtheit in seinen Entscheidungen kraftvoll nachzugehen und seine eigenen Bedürfnisse zu artikulieren. Wow, da öffneten sich so viele Tore und ich konnte meine innere Stimme auf einmal richtig gut wahrnehmen. War sie doch sonst eher leise & versteckt und ich mit meinen Gedanken und meinem Tun im Außen beschäftigt.
Auch beim Alleinsein nach meiner Rückkehr in Deutschland entfaltete sich so einiges Magisches. Ich empfand die Isolationszeit als eine wundervolle „Selbsterfahrungszeit“, um in mich zu gehen, mich dem eigenen Körper & Mindset zu widmen und tiefe Heilungsprozesse anzustoßen. Meine Kreativität durfte aufblühen und ihr dürft schon gespannt sein auf meine nächsten magischen Projekte, die bald das Licht der Welt erblicken dürfen …
Mein Fazit: Quarantäne hilft den Blick auf die Freiheit zu fokussieren sowie neue Perspektiven und damit neue Räume zu erschließen!
PS: Danke an die tolle Künstlerin Isabel, die mein „Quarantäne-Foto“ (siehe Beitragsbild) aktuell auch im Rahmen ihrer Quarantäne-Foto-Collage im Schaufenster ihres Ateliers ausgestellt hat und danke an Nadine aus dem Team von Herz über Kopf, die mich im Rahmen eines Community-Inspirationsabends zu meinen Quarantäne-Erlebnissen interviewt hat. Ich freue mich immer, wenn ich damit ein Stück Magie weiter in die Welt tragen, neue Horizonte öffnen und Inspiration zaubern kann. ❤️
* Dieser Artikel wurde in gekürzter Form auch bei Story.One veröffentlicht.